Die Windenergie muss man im Vergleich der Erneuerbaren Energien, die zur Stromerzeugung genutzt werden, betrachten:
Die Möglichkeiten für Strom aus Wasserkraft werden schon sehr weitgehend ausgenutzt. Hier gibt es kein großes Ausbaupotential mehr. So ist der Lauf des Oberrheins schon seit langem mit einer Reihe von Laufwasserkraftwerken bestückt. Das Kraftwerk in Iffezheim wurde zuletzt durch eine 5. Turbine erweitert. Diese liefert schon eine wesentlich geringere Volllaststundenzahl (rund 3200 Volllaststunden gegenüber mehr als 5000 Volllaststunden der anderen Turbinen), mehr geht nicht.
Alle Formen der Erzeugung von Strom aus Biomasse stehen mit Ihrem "Brennstoff" in Konkurrenz zu anderer Nutzung von Holz, Gras, Mais usw. Der Anteil von Holz, Gras und Mais zur energetischen Nutzung hat schon eine beträchtliche Höhe erreicht. Es gibt zwar noch weiteres Potential zu erschließen (Resthölzer, ungenutzte Flächen), aber auch hier ist das weitere Potential begrenzt. Speziell der Mais ist außerdem eine Pflanze, die den Boden stark auszehrt und viel Dünger erfordert.
Photovoltaik und Wind sind die Erneuerbaren Energien, die mit heute bekannter Technik und ohne Konkurrenzsituation noch ein großes Ausbaupotential haben.
Photovoltaik liefert Strom vor allem tagsüber und im Sommerhalbjahr. Windenergie steht vermehrt im Winterhalbjahr und auch nachts zur Verfügung. Die Angebotsprofile ergänzen sich.
Photovoltaik ist überall möglich. Im Süden Deutschlands wirtschaftlicher als im Norden, in Spanien effektiver als in Dänemark. Aber mit stark sinkenden Preisen wird dieser Unterschied weniger relevant. Windenergie ist nicht überall möglich. Aber mit der heutigen Technik ist sie auch in Süddeutschland ausreichend effektiv.
Allen Erneuerbaren Energien gemeinsam ist: sie können überall verbrauchernah erzeugt werden. Baden-Württemberg ist ein Strom-Importland (selbst mit Atomenergie) . Windenergie ist eine Chance, diese Abhängigkeit zu verringern.
Andere Technologien wie Tiefen-Geothermie oder Gezeitenkraftwerke sind ähnlich wie die Kernfusion: Möglichkeiten der Zukunft, die vielleicht nie Realität werden. Was hilft uns das heute?