Sind Windräder ökologisch sauber?
Windräder sind technische Stromkraftwerke. Sie haben selbstverständlich auch ökologische Auswirkungen. Diese Auswirkungen kann man nicht an sich kritisieren, sondern man muss sie mit den Auswirkungen anderer Kraftwerke vergleichen.
- Ein Windrad hat die zu seiner Herstellung benötigte Energie nach weniger als einem Jahr produziert. Da ihm danach nur noch erneuerbare Energie zugeführt wird, die sich nicht verbraucht, produziert es ab dann sozusagen Überschuss-Energie. Bei Photovoltaikanlagen liegt die energetische Amortisationszeit bei rund 2 Jahren.
- Konventionellen Kraftwerken wird alle Energie dauerhaft zugeführt, sie wandeln diese in elektrische Energie. Sie können sich in diesem Sinne nie amortisieren.
- Bei den Windrädern muss man einen Eigenstromverbrauch von 2 bis 3 Prozent abziehen - das ändert die Bilanz kaum.
- Der Energie wandelnde Teil von Windrädern besteht hauptsächlich aus Beton und Stahl. Das sind keine gefährlichen Stoffe.
- In Getriebeanlagen kommen Getriebeöle in nennenswerter Menge hinzu. Das ist zwar in der Entsorgung Sondermüll, jedoch nicht anders als die Getriebeöle aus allen Kraftfahrzeugen.
- Die weiteren gefährlichen und giftigen Stoffe sind im stromerzeugenden Teil der Windräder: Generatoren, Wechselrichter, Transformatoren, Kabel usw. Diese Teile benötigt jedes Stromkraftwerk in unterschiedlicher Ausprägung, nicht nur Windräder.
- In getriebelosen Windrädern (die in Engelsbrand nie geplant waren) wird ein großer Generator benötigt, der auch große Mengen Kupfer sowie seltene Erden (z.B. Neodym) benötigt.
- Seltene Erden heißen so nicht deshalb, weil sie selten sind, sondern weil sie nur in sehr geringer Konzentration vorkommen. Man muss zu ihrer Gewinnung große Mengen Abraum bewegen. Dadurch wird u.U. natürliche Radioaktivität konzentriert.
- Dies gilt genauso für viele heutige Alltagsgegenstände, deren Elektronik seltene Erden enthält: Handys, Fernsehen, KfZ-Elektronik.
- Windräder können brennen. Das ist zwar besonders spektakulär sichtbar. Unterscheidet sie jedoch nicht von anderen Kraftwerks- oder Industriebetrieben. Galvanikbrände sind beispielsweise in Pforzheim durchaus häufig.
- Werden Windräder nach Gebrauch abgebaut, kann dies innerhalb weniger Wochen geschehen. Der viele Stahl und ein Teil des Kunststoffs der Rotoren kann recyclet werden. Das gilt auch z.B. für das Kupfer der Leitungen.
- Und selbst wenn das Fundament im Boden bleiben sollte: Das ist Stahlbeton in der Größe eines Mehrfamilienhauses, viel kleiner als jede Industriebrache.
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